03.12.2021
Interessante Geschichten in der Arte-TV-Filmproduktion "Das Gold der Sachsen"
Das Gold der Sachsen
Wie Agenten die Schatzkammer des Königs füllten
Der Film ist nur in deutscher Sprache verfügbar.
Sie sollten die wertvollsten Kunstschätze Europas an den Dresdner Hof holen – dies war der Auftrag des sächsischen Herrschers August III. im 18. Jahrhundert. So brachte eine Schar gewiefter Kunstagenten Diamanten und prunkvolle Gemälde an die Elbe. Das Grüne Gewölbe und die Galerie Alte Meister zeigten nun, dass Dresden den Kunstmetropolen Versailles und Wien ebenbürtig war.
Während Preußens König Friedrich der Große seine Agenten zum Spionieren durch ganz Europa aussandte, ließ der sächsische Herrscher August III. sie durch Ateliers, Paläste und Galerien streifen – in der einen Hand einen Beutel prall gefüllt mit Goldmünzen, in der anderen einen königlichen Geheimauftrag mit der Anweisung, die wertvollsten Kunstschätze um Diamanten, Statuen und Gemälde aufzuspüren und sie möglichst günstig zu kaufen.
Die Prunklust von August dem Starken und August III. hatte allerdings ihren Preis. Der Kauf erlesener Kunstschätze war nur mittels millionenschwerer Kredite möglich. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, lag Dresden in Schutt und Asche, König August III. war tot und in der Staatskasse klaffte ein Loch von mehr als 30 Millionen Reichstalern – rund 300 Tonnen Gold.
Da inzwischen alle Verantwortlichen gestorben waren, ergriff man nun den einzigen, der gerade greifbar war: den künstlerischen Berater des Königs, Carl Heinrich von Heineken.
Man verdächtigte ihn der Korruption und der Veruntreuung von Landesgeldern. Obwohl sich die Anschuldigungen letztlich als haltlos erwiesen, wurde er seines Postens als Direktor des kurfürstlichen Kupferstichkabinetts entledigt und zugleich gezwungen, seine bisherige Wirkungsstätte Dresden zu verlassen. Im Dezember 1764 zog Heineken sich auf sein Gut Altdöbern in der Niederlausitz zurück.
Die Arte-TV-Filmproduktion unter Regie von Andrea Oster stellt Erzählungen von Heineken dar, was die Kunstagenten alles unternahmen, um die Prunk- und Kunstsucht der sächsischen Herrscher zu stillen und in welchem Umfang die Sachsenfürsten die Plünderung der Staatskassen zu verantworten hatten. In Bezug auf die deutsch-polnischen Parkanlagen spielt sich die Aktion im Altdöberner Park ab, der unter dem Kunstschriftsteller prachtvoll ausgestattet war. Es wird ebenfalls über Graf Heinrich von Brühl erzählt, der mit der Schlossanlage in Brody (Pförten) untrennbar verbunden war.